16.10 2019, 12:50
(16.10 2019, 12:22)merengue schrieb: [ -> ](16.10 2019, 11:31)Roberto52 schrieb: [ -> ]Vielleicht sollte man sich einfach mal die jetzige Konstellation ansehen, ehe man Brazzo dermaßen verurteilt.
Fakt ist - er ist Sportdirektor. Das heißt aber auch, wie es ein Hoeneß selbst gesagt hat, alles was über 25 Mio € hinausgeht, darf er sowieso nicht entscheiden. Da darf er maximal Vorschläge machen und nur wenn die der Vereinsführung und hier vor allem Hoeneß genehm sind, darf er überhaupt tätig werden.
Dass er sich bei Odoi nicht glücklich verhalten hat, weiß er mittlerweile selbst. Für das NLZ hat er einige Talente verpflichtet, die durchaus hoffnungsvoll sind. Bei Abgängen und Leihen hat er durchaus gute Arbeit geleistet.
Aber in dem eigentlichen Geschäft - Profis für die 1. Mannschaft zu holen - ist er von der Position her eigentlich ein armer Kerl. Was nutzt es denn, wenn er einen Rodri "ausguckt", der aber den Herren nicht passt. Natürlich kann er alle möglichen Spieler kontaktieren oder scouten lassen. Letztlich aber kann er bei den derzeitigen Marktpreisen sowieso nichts selber entscheiden oder abschließen.
Und dass vor allem der große Alleinherrscher da eine sehr eigene Meinung hat, dürfte doch auch jedem klar sein.
Und wenn sich die Herren dann eben nicht einig sind oder sich wieder mal nicht entscheiden können, gehen eben auch angedachte oder geplante Transfers den Bach runter. Und dann ist Hasan wieder mal der Depp.
Als Angestellter der FCB-AG könnte er sich natürlich auch vor die Mikrofone stellen und sagen: "Ich habe als Sportdirektor vorgeschlagen, den Spieler XY zu verpflichten, aber die Herren über mier konnten sich mal wieder nicht entscheiden und deshalb hat sich der Transfer zerschlagen."
Das macht er natürlich nicht, sondern flüchtet sich eben in irgendwelche Ausreden nach dem Motto, wir müssen geduldig sein.
Wer weiß denn hier wirklich, was sich in der Chefetage der Säbener wirklich abspielt.
Wer weiß denn welche geplanten Zu- und Abgänge letztlich durch das Veto von oben verhindert wurden oder auch im umgekehrten Fall gepusht wurden.
Ein Paradebeispiel ist doch ein Bernat. Wie sagte doch gleich der große Vorsitzende: Der hat Scheißdreck gespielt und wir haben uns entschlossen.....
Wenn das so ist, dann braucht sich ein Sportdirektor auch keine Mühe mehr geben, eine entsprechende Ablösesumme herauszuholen. Dann wird eben von oben entschieden - weg mit dem, egal wieviel Geld er bringt. Und dann geht der eben beim erstbesten Angebot.
Und im Nachhinein heißt es dann - der dumme Brazzo, wie kann er den nur für 5 Mio gehen lassen.
Man sollte eben nicht alles nur einem Brazzo in die Schuhe schieben.
Alles richtig was du sagst. Ein Sportdirektor entscheidet sowieso nie alleine. Das heisst aber auch, er hat nicht alleine entschieden Hudson-Odoi oder Sané zu verpflichten oder? Dann kam die Aufgabe von mir aus von oben, was ist sein Job? Er muss seine Hausaufgaben machen und die Transfers eintüten, angeblich ist das ziemlich in die Hose gegangen.
Wie das mit den Transfers läuft, hat ja ein Hoeneß am Beispiel Hernandez recht deutlich beschrieben.
Scouting und dann darf der Sportdirektor vorschlagen. Und wenn dann die Führung entschieden hat, darf er weiter arbeiten. Aber Transfers in der Größenordnung muss dann einer - nach dem Segen des Aufsichtsrats - aus dem Vorstand abwickeln.
Was also ist in die Hose gegangen? Beide Spieler, die als Transfer ausgeguckt waren, verletzen sich, ehe es überhaupt zu einem Transfer kommt.
Ob man das Brazzo vorwerfen kann?
Die einzigen Dinge, die er alleine abwickeln kann und darf, sind Transfers im NLZ-Bereich und - wenn es die Vereinsführung zulässt irgendwelche Leihen.
Ob das von der Konstruktion so glücklich ist, sei mal dahingestellt.
Das Grundproblem war und ist aber doch ein ganz anderes. Solange ein Präsident durch seine Doppelfunktion Präsident/Vorsitzender AR praktisch den gesamten Vorstand und den dem Vorstand unterstellten Bereich praktisch außer Kraft setzt und letztlich alles alleine entscheidet, bleibt ja kaum etwas übrig.
Ein Beckenbauer oder Hopfner haben sich aus dem operativeb Geschäft mehr oder weniger völlig rausgehalten und sich auf den Vorstand verlassen. Das gibt es aber seit Herbst 2016 nicht mehr. Da entscheidet einer alleine. Ob mit oder gegen den Vorstand - egal. Und dann kommst du als Angestellter eben auch in die Zwickmühle der Loyalität. Geht eine Entscheidung - die du letztlich nicht einmal zu verantworten hast, schief - was sagst du denn dann? Die Wahrheit oder präsentierst du Ausflüchte.
Sagst du die Wahrheit, sind deine Tage vermutlich sehr schnell gezählt, von wegen Nestbeschmutzer. Präsentierst du Ausflüchte, bist du halt der Depp.
Ich behaupte nach wie vor - hätte ein Rummenigge vor zwei Jahren geahnt, auf was er sich da einläßt, hätte er seinen Vertrag nicht verlängert. Und durch die Ereignisse der letzten zwei Jahre war er auch nicht mehr bereit, nach seiner Amtszeit noch irgendetwas anderes anzunehmen.
Brazzo ist letztlich eine treue Seele, die niemals gegen die Vereinsführung schießen würde.
Und genau weil es ist, wie es ist, hat ein Lahm diesen Posten abgelehnt. Er wusste genau, dass man sich auf diesem Stuhl höchstens zum Deppen machen kann - er hat es nur höflicher ausgedrückt.