(05.08 2015, 17:41)gkgyver schrieb: [ -> ] (05.08 2015, 10:17)lavl schrieb: [ -> ]Ich finde dass man einen Trainer nicht pauschal einem gewissen System zuordnen kann, genauso wenig einem bestimmten Verein.
Was viele kritisieren, ist dass ein Klopp nur auf Konter spielen lassen kann. Nur muss man darüber auch bedenken, dass ein Klopp in Dortmund das Optimum aus der Mannschaft raus geholt hat. Für die Mannschaft und den jeweiligen Spielern, war das Konterspiel wahrscheinlich die beste Strategie. Klar hat jeder Verein seine persönliche Philosophie, aber jeder Trainer muss auch im Stande sein sich anzupassen, auf die jeweilige Mannschaft.
Rein Hypothetisch, Pep verlängert nicht und Klopp würde nächstes Jahr Trainer werden, dann glaub ich nicht, dass er die identische Art zu spielen auch auf uns überträgt.
Neue Ansätze in der Spielweise können durchaus auch zum Vorteil gelangen. Siehe Jupp. Der hat in der Spielphilosphie eines Van Gaal nur Details verändert, bzw. verfeinert. Wir lassen alle einen Heynckes hoch leben für seine Arbeit, aber vor seiner Zeit bei Bayern war er alles andere als Unumstritten. Zitat Assauer: "Der Jupp ist ein Fußballer der alten Schule, aber wir haben 2004"
Manchmal passt ein Trainer mit seiner ganzen Art, seiner Arbeit und persönlich einfach zu einem bestimmten Club - "Deckel auf Topf"
Ob ein Pep so perfekt zu uns passt? Weiß ich nicht, seine Qualitäten als Trainer sind unumstritten, aber irgendwas muss ja nicht stimmen, sonst würden nicht so viele an ihm zweifeln.
Und ob ein Klopp zu uns passen würde? Kann man auch schlecht vorhersehen. Allerdings sollte man ihn im Voraus seine Qualitäten nicht grundsätzlich absprechen. Denn an sich halte ich Klopp für einen guten Trainer. Ob er zum FC Bayern passt ist aber eine andere Frage.
Sorry, aber so stimmt das nicht.
Klopp war 5,6 Jahre beim BVB, und hat noch nie anders spielen lassen. Es mag sein dass er aus dem vorhandenen Material diese Taktik machen musste, und sie als am besten fand. Seitdem der BVB aber wieder ein Name ist, spätestens 2012-2013, hat Klopp sich entweder geweigert seine Taktik zu entwickeln, oder er hat belegt dass er es nicht kann. 2013 hätte Klopp aus dem BVB eine dominantere Ballbesitzmannschaft machen können. Er hat es nicht getan.
Vorhandenes Spielermaterial zählt schon lange nicht mehr, Klopp ist für die Kaderplanung auch zuständig, er muss Vorschlägen von Zorc und Watzke ja zustimmen.
Der Hauptgrund, warum ich glaube Klopp kann es einfach nicht anders, ist die Reaktion auf die Hinrunde 2014. Kein Trainer ist so stur und beharrt auf seiner Taktik, wenn er anders könnte, wenn sein Verein am 18, 19 Spieltag noch den letzten Platz belegt. Klopp war als Trainer in der Situation komplett hilflos. Es ist dem Schicksal und einigen haarsträubenden Schiri Entscheidungen zu verdanken, dass der BVB ab da in sowas wie einen Aufwärtstrend kam.
Bei Guardiola sieht man seit er da ist jede Saison Modifikationen und seine Handschrift. Klopps Handschrift Bestand zuletzt darin, auf die Verletzten zu verweisen.
Um hier nochmal kurz drauf einzugehen: 2013 hätte Klopp aus dem BVB eine Ballbesitzmannschaft machen können, ist das dein Ernst? Hätte Pep es geschafft, aus unserer Truppe nach einem Jahr eine Konterfußballmannschaft zu machen?
Pep hatte hier ganz andere Voraussetzungen, als er hier angefangen hat, er hatte eine von van Gaal total gedrillte und von Jupp entwickelte Mannschaft. Er musste nur noch an Stellschrauben drehen.
Klopp hingegen hat versagt, weil er aus einer Kontertruppe keine Ballbesitztruppe macht?
Schon mal daran gedacht, dass Entwicklung auch oft von Spielern abhängt? Dass Klopp eben das beste aus dem BVB mit DIESEM Material machte, was ihm zur Verfügung stand?
Um mal bei den Fakten zu bleiben: die Handschrift von Pep im ersten Jahr war, aus der besten Mannschaft Europas eine "nur noch Top 3"-Mannschaft zu machen. Das ist sicherlich unfair, das so zu sagen, aber das spiegelt erstmal das wieder, was die Mannschaft an Leistung brachte.
Der beste Rechtsverteidiger der Welt wurde unnötig im Mittelfeld geparkt und gegen große Teams hat man ganz objektiv scheiße ausgesehen.
Im zweiten Jahr hat mir persönlich der Fußball schon besser gefallen, trotzdem hat es zum Ende hin nicht gereicht (kein Vorwurf, die CL ist Glücksache) und trotzdem hat er ganz objektiv gesehen Fehler gemacht, und zwar nicht wenige (Coachingfehler).
Pep hat, als er Bayern übernahm, 100fach bessere Voraussetzungen gehabt, seine Spielidee zu implementieren, weil die Mannschaft schon auf Ballbesitz gedrillt war. Klopp hingegen musste von null anfangen und machte aus einem No Name einen international hoch angesehenen "Kloppo-Fußball" (Ja, so wird er tatsächlich genannt, wenn man mal ins Ausland geht und rumfragt, was sie von Klopp halten!). Für mich ist Klopp einer der Trainer auf der Welt, die es nach der Ära von Pep am meisten verdient hätten, den FC Bayern zu übernehmen, weil ich mir fast sicher bin, dass er deutlich mehr drauf hat, als Konterfußball.
Selbst das Wort Konterfußball ist ja auch irgendwie totaler Quatsch, denn Klopp lies Gegenpressing spielen. Dass daraus viele Kontergelegenheiten entstanden sind, klar. Und ich würde meinen A**** drauf verwetten, dass Dortmund mit DIESEM Stil immernoch erfolgreich gewesen wäre, wenn die Mannschaft nicht nach zwei Meisterschaften plötzlich so abgehoben wäre.
Das wird ihm in München nicht passieren, denn hier klopft den Spielern keiner auf die Schulter, wenn sie mal Meister werden. Auch hier hatte Pep sicherlich bessere Voraussetzungen und musste kein Mental-Coaching betreiben.