(08.11 2012, 15:54)i-bin-i schrieb: [ -> ]> Donyman
also wie gesagt... bei den typischen ollen Kammellen habe ich schon den Eindruck, dass da (fast) jeder mitmacht - nur werden die halt extrem schnell langweilig und sind halt auch total ausgelutscht, weil sie ja auch in jedem Stadion und für jede Mannschaft diversester Sportarten angestimmt werden.. aber es muss doch ein Zwischending geben.. Ich finde, dass seitens der Kurve wirklich null Interesse daran zu bestehen scheint, dass da die anderen mitsingen würden - dann würde man sich ja nicht mehr so toll von den arroganten Kommerz-Gästen abheben (und mal ehrlich - wie arrogant ist eigentlich diese Ansicht?!).. das Problem ist definitiv, dass beim FCB so eine extreme Kluft zwischen Fans und Fans besteht, die es sonst nirgends zu geben scheint... aber ich frage mich ganz ehrlich, woher diese Kluft denn wirklich kommt.............. wenn es wirklich darum geht die Spieler anzufeuern, dann - finde ich - sollte man für die Zukunft wirklich alles tun, damit die Stimmung wirklich das ganze Stadion erfassen KANN (ein Problem dabei ist sicherlich auch der erzwungene Mangel an Trommeln), wenn 95% der Gäste die Lieder nicht verstehen, dann ist dies auf jeden Fall nicht möglich und dann stellt sich mir die Frage, ob mit den Liedern wirklich die Mannschaft oder nicht doch viel mehr man selbst angefeuert und gefeiert wird..
gehört eigentlich nicht in diesen strang (vielleicht kann dennis das ja in einen neuen strang verschieben?). gehört aber diskutiert:
das auseinanderfallen der fans in zwei lager ist ja fast schon tradition. der vorwurf, wir hätten "nur" erfolgsfans kommt ja nicht von ungefähr. es ist einfach manchmal frustrierend für einen hardcore-fan, wenn er zum ertsen mal (endlich) eine karte fürs stadion ergattert hat, und dann sieht, wie die herrschaften auf der business-tribüne zuerst mal gemächlich zehn minuten nach anpfiff ihre plätze einnehmen, sich dann aber doch erlauben, einzelne spieler (Robben, Braafheid, Pranjic etc. etc.) nach dem ertsen fehlpass auszupfeifen, oder (noch schlimmer) die ganze mannschaft auszupfeifen, wenn es zur hz mal nur 0-0 steht.
es sind die gleichen leute, die keinerlei verständnis haben, warum die kurve einen wechsel von Neuer ablehnt, die dann aber einen Martinez, Tymo, Gomez etc. nach 1-2 schwachen spielen runtermachen, weil die sich "für ihr millionen, gefälligst mal den a.. aufreißen sollen".
es ist die gnadenlose kommerzialisierung, die vielen einfach bitter aufstößt. wenn ich jetzt zb wieder lese, dass die beiden neuen vize-präsidenten lt UH "erstens den verein lieben und zweitens ahnung von finanzen haben sollen" drückt das eine tendenz aus, bei der sich viele nicht mehr wohl fühlen.
und darunter sind nicht wenige, die den FCB bereits in den 80ern im oly bei schneeregen im UEFA-cup gegen Traktor Novosibirsk angefeuert haben, zu der zeit also, als fußball für die oberen zehntausend noch kein "event" war.
damit möchte ich nicht den "guten, alten zeiten" nachweinen, oder verlangen, dass der kommerz wieder rausgenommen wird.
ich möchte lediglich für ein wenig verständnis für diejenigen unter den aktiven fans werben, die mit fußball eben komplett andere dinge verbinden, als ein nettes hintergrundrauschen bei einem geschäftstermin.
man könnte die kommerzialisierung auch mit etwas mehr fingerspitzengefühl betreiben, als das unser neureicher emporgekommener metzger-lehrling aus Ulm macht, der immer noch meint, immer mehr millionen auf dem festgeldkonto des clubs würden ihn immer weiter weg von seiner proletarischen herkunft und immer näher hin zur elite bringen.
ich habe mich hier in einem anderen strang schon mal für Watzke und sein vorgehen beim BVB stark gemacht: die müssen
auch verdienen, sie können auch nicht gegen die marktregeln handeln und müssen sich auch zu einem gewissen grad prostituieren. aber sie verkaufen sich eben nicht so total und hundertprozentig, wie das der FCB macht: sie behalten ihre 20.000 stehplätze, sie wechseln nicht jedes jahr die trikot-farbe für mehr merchandising und sie stehen zu ihren wurzeln als revierclub.
das zeigt sich dann eben auch im stadion: weniger prosecco aber mehr stimmung. und das nicht nur in der kurve, sondern eben auch auf den sitzplätzen, obwohl die dort die texte auch nicht besser verstehen als die in München.