Ich hatte beruflich im Juli einige Vorträge zum Thema Fußball organisiert, darunter auch einen zum Thema „Fußball und Kommerz“ mit dem ehemaligen DFL Geschäftsführer Christian Müller der auch schon bei Köln und bei die Dynamo Dresden war. Er war total gegen die Aufhebung von 50+1. Sein Hauptargument: letztlich würde sich an der Reihenfolge in der Bundesliga nichts verändern, weil natürlich insbesondere die erfolgreichen und ohnehin schon finanzkräftigen Clubs davon profitieren würden, so sie Anteile abgeben. Man muss sich ja nur mal anschauen, was Bayern für seine bisher verkauften Anteile bekommen hat. Bei Hannover 96 läuft ohnehin ein ganz komisches Ding, so Müller.
https://www.augsburger-allgemeine.de/spo...89416.html
Ich verstehe Kalles Argument da auch überhaupt nicht, zumindest wenn ich mir das Abschneiden der deutschen Teilnehmer im Europapokal anschauen. Bleiben wir mal bei Dortmund, da lag es in der letzten Saison doch sicher nicht am Geld das man sowohl aus der Champions League als auch aus der Europa League geflogen ist. Welcher Investor/Sponsor steht denn hinter Sevilla???
Zumal, wie das Beispiel HSV ja zeigt, man durchaus investieren kann, auch Kind hat ja bei Hannover investiert halt ohne die Mehrheit im Club zu bekommen. Und natürlich auch ohne Erfolg

. Wenn man also sagt, es muss kein Scheich sein (als Synonym für eher unseriöses oder was auch immer negatives) ist halt die Frage wieviele seriöse Investoren da herumrennen, die aus Mainz 05 einen potentiellen CL Sieger machen wollen. Zumal das bei den Ausnahmen VfL, Bayer usw. ja schon so prima klappt. Langer Rede kurzer Sinn: Mir ist das viel zu einfach: 50+1 weg = Spannung in der Liga und alle Nase lang ein Europapokalsieger aus der Bundesliga.
Sicher würde sich in der Liga nicht allzuviel ändern. Darum geht es doch auch gar nicht. Es geht um den Anschluss in Europa.
(31.07 2018, 17:45)Jano schrieb: [ -> ]Sicher würde sich in der Liga nicht allzuviel ändern. Darum geht es doch auch gar nicht. Es geht um den Anschluss in Europa.
Also das Thema wird ja schon auch im Kontext der aktuellen Dominanzdebatte immer wieder diskutiert, auch KHR sprach ja von Interesse am nationalen Wettbewerb, da kann man nicht einfach sagen, darum geht es nicht. Zum internationalen Aspekt hatte ich oben schon was geschrieben. Zumal wird da ja auch nicht im Bundesliga Wunderland sind.
„Unterscheiden muss man bei der 50+1-Regel zwischen Stimmanteilen und dem Anteil des angelegten Kapitals. Es dürfen 100 Prozent des angelegten Kapitals von externen Anlegern gestellt werden, doch von den Stimmanteilen müssen 50 Prozent plus ein Stimmanteil beim Stammverein bleiben. (...) Den regelkonformen Rahmen der Klausel nutzt Borussia Dortmund so: Stimmanteile hat der BVB nicht veräußert, wohl aber sind fast 100 Prozent der Kapitalanleger nicht der Stammverein, da der BVB an der Börse notiert ist.“ (Sportschau.de).
Es wird auch niemand bestreiten, dass VW ganz gut in das Projekt Wolfsburg investiert hat und Bayer über die Jahre auch in deren Club.
Dann wüsste ich auch gerne, was ist die Benchmark? Die Premier League? Großartige Erfolge im Europapokal in den letzten Jahren? AC und Inter?
Glaubst du wirklich, dass wenn Herr Kühne 500 Mio in den HSV investiert und dann auch die Strukturen bestimmen darf, denn nochmal das Geld versenken darf er jetzt schon, dass uns das in Sachen Wettbewerbsfähigkeit etwas bringt? Mag sein, ich würde dann aber immer noch auf Scheinkorrelation tippen.
Auch wenn die Engländer nicht viel gerissen haben in Europa, konnten sie mit der Kohle die Liga attraktiv für Stars machen.
Aus der Bundesliga wandern sie eher ab oder kommen gar nicht erst.
Damit fängt es an. Auch immer mehr Talente gehen mittlerweile nach ein bis 3 guten Jahren lieber in andere Ligen.
Dort gibt es mehr zu verdienen und die Liga ist durch attraktiver.
Wenn der Markt geöffnet wird, gibt es mehr Möglichkeiten. Wer was aus diesen Möglichkeiten macht, steht auf einem anderen Blatt. Ich spreche ja nicht von Automatismus.
Und ja ich glaube auch die Liga würde spannender werden, da ich mir ziemlich sicher bin, dass Bayern eben nicht einem Investor das Zepter überreicht.
Dadurch könnten die Vereine, die es richtig anstellen, näher ran rücken.
Dass man mit etwas mehr Kohle und zusätzlich guten Leuten an der Führung die Hälfte bis Zweidrittel der Liga überholen kann, sieht man an Hoffenheim und Leipzig.
Auch WOB hat es schon mal geschafft.
Edit/ PS: Scheinkorrelation musste ich erstmal googeln. Schlauer geworden bin ich dadurch aber auch nicht.

(02.08 2018, 15:33)Hitman schrieb: [ -> ] (31.07 2018, 17:45)Jano schrieb: [ -> ]Sicher würde sich in der Liga nicht allzuviel ändern. Darum geht es doch auch gar nicht. Es geht um den Anschluss in Europa.
Also das Thema wird ja schon auch im Kontext der aktuellen Dominanzdebatte immer wieder diskutiert, auch KHR sprach ja von Interesse am nationalen Wettbewerb, da kann man nicht einfach sagen, darum geht es nicht. Zum internationalen Aspekt hatte ich oben schon was geschrieben. Zumal wird da ja auch nicht im Bundesliga Wunderland sind.
„Unterscheiden muss man bei der 50+1-Regel zwischen Stimmanteilen und dem Anteil des angelegten Kapitals. Es dürfen 100 Prozent des angelegten Kapitals von externen Anlegern gestellt werden, doch von den Stimmanteilen müssen 50 Prozent plus ein Stimmanteil beim Stammverein bleiben. (...) Den regelkonformen Rahmen der Klausel nutzt Borussia Dortmund so: Stimmanteile hat der BVB nicht veräußert, wohl aber sind fast 100 Prozent der Kapitalanleger nicht der Stammverein, da der BVB an der Börse notiert ist.“ (Sportschau.de).
Es wird auch niemand bestreiten, dass VW ganz gut in das Projekt Wolfsburg investiert hat und Bayer über die Jahre auch in deren Club.
Dann wüsste ich auch gerne, was ist die Benchmark? Die Premier League? Großartige Erfolge im Europapokal in den letzten Jahren? AC und Inter?
Glaubst du wirklich, dass wenn Herr Kühne 500 Mio in den HSV investiert und dann auch die Strukturen bestimmen darf, denn nochmal das Geld versenken darf er jetzt schon, dass uns das in Sachen Wettbewerbsfähigkeit etwas bringt? Mag sein, ich würde dann aber immer noch auf Scheinkorrelation tippen.
Also ich verstehe nicht, weshalb England immer als Beispiel angeführt wird. Natürlich haben die viel Geld in den Sand gesetzt, aber das lag auch an der Ahnungslosigkeit in England. Jetzt wo dort auch Trainer wie Pep arbeiten, ist das doch viel strukturierter und Geld wird nicht mehr völlig sinnbefreit aus dem Fenster geschmissen.
Wichtig ist bei einem Investor oder Gönner doch einfach nur, ob er Ahnung hat bzw. ob er kluge Hintermänner hat und wenn das der Fall ist, dann steigert das unsere Wettbewerbsfähigkeit immens.
Englands Statistik: 2012 CL- Sieger, 2013 EL Sieger, 2017 EL Sieger, 2018 Finalist, 2016 Halbfinalist. 4 unterschiedliche Mannschaften haben das in den letzten Jahren erreicht.
Deutschland: naja Bayern halt und Dortmund 2013
Auf jeden Fall merkt man das England in den letzten 2 Jahren ordentlich zugelegt hat
(02.08 2018, 15:44)Jano schrieb: [ -> ]Auch wenn die Engländer nicht viel gerissen haben in Europa, konnten sie mit der Kohle die Liga attraktiv für Stars machen.
Aus der Bundesliga wandern sie eher ab oder kommen gar nicht erst.
Damit fängt es an. Auch immer mehr Talente gehen mittlerweile nach ein bis 3 guten Jahren lieber in andere Ligen.
Dort gibt es mehr zu verdienen und die Liga ist durch attraktiver.
Wenn der Markt geöffnet wird, gibt es mehr Möglichkeiten. Wer was aus diesen Möglichkeiten macht, steht auf einem anderen Blatt. Ich spreche ja nicht von Automatismus.
Und ja ich glaube auch die Liga würde spannender werden, da ich mir ziemlich sicher bin, dass Bayern eben nicht einem Investor das Zepter überreicht.
Dadurch könnten die Vereine, die es richtig anstellen, näher ran rücken.
Dass man mit etwas mehr Kohle und zusätzlich guten Leuten an der Führung die Hälfte bis Zweidrittel der Liga überholen kann, sieht man an Hoffenheim und Leipzig.
Auch WOB hat es schon mal geschafft.
Edit/ PS: Scheinkorrelation musste ich erstmal googeln. Schlauer geworden bin ich dadurch aber auch nicht. 
Stell dir vor, du lässt 10 Männer 50 Meter sprinten und stoppst die Zeit. Die schnellsten 5 haben alle eine Glatze, die langsamsten 5 alle Haare. Dann könnte man ja meinen, Männer mit Glaze laufen schneller. Das stimmt aber natürlich nicht. Es handelt sich um einen Scheinkorrelation. Jetzt verstanden?
Aha. [emoji23][emoji23][emoji23]
(02.08 2018, 15:44)Jano schrieb: [ -> ]Auch wenn die Engländer nicht viel gerissen haben in Europa, konnten sie mit der Kohle die Liga attraktiv für Stars machen.
Aus der Bundesliga wandern sie eher ab oder kommen gar nicht erst.
Damit fängt es an. Auch immer mehr Talente gehen mittlerweile nach ein bis 3 guten Jahren lieber in andere Ligen.
Dort gibt es mehr zu verdienen und die Liga ist durch attraktiver.
Wenn der Markt geöffnet wird, gibt es mehr Möglichkeiten. Wer was aus diesen Möglichkeiten macht, steht auf einem anderen Blatt. Ich spreche ja nicht von Automatismus.
Und ja ich glaube auch die Liga würde spannender werden, da ich mir ziemlich sicher bin, dass Bayern eben nicht einem Investor das Zepter überreicht.
Dadurch könnten die Vereine, die es richtig anstellen, näher ran rücken.
Dass man mit etwas mehr Kohle und zusätzlich guten Leuten an der Führung die Hälfte bis Zweidrittel der Liga überholen kann, sieht man an Hoffenheim und Leipzig.
Auch WOB hat es schon mal geschafft.
Edit/ PS: Scheinkorrelation musste ich erstmal googeln. Schlauer geworden bin ich dadurch aber auch nicht. 
OK, das mit den Stars und Jugendspielern verstehe ich. Wobei wenn ich mal zwei aktuelle Beispiele Dembele und Max Meyer (klar sind Einzelfälle) herausgreife sieht man ja auch was es da für negative Entwicklungen geben kann.
Für mich gibt es in der Buli, außer uns und BVB, noch maximal zwei, drei Vereine die Stars verpflichten oder halten könnten, wenn sie mehr Geld hätten: Hertha (wg. Stadt), HSV, S04 vielleicht noch Köln. Bei Bayer, Wob, 1899, Doseball gehen die doch nicht wegen der Kohle sondern weil irgendwann auch das Image oder was immer an Bedeutung für die Entscheidung relevanter wird bei gleichbleibend exorbitanten Gehältern.
Wir kennen doch alle die Vereine wo Spieler hinwollen und wir gehören da m.E. immer wieder dazu. Dass ein Topspieler wie Witsel ggf. Modeste nur der Kohle wegen irgendwohin wechselt ist doch selten und die bereuen es, hoffentlich.
Zu England - nun deshalb hab ich nach der Benchmark oder halt dem Ziel gefragt, wo will man hin, was glaubt man ändert/verbessert die Abschaffung von 50+1? Ich schreibe nur noch ein letztes Mal, dann höre ich damit auf, Sevilla!!! Hauptanteilseigner von Atlético ist m.W. die Familie Gil auch wenn ich mich zu erinnern meine, dass da Chinesen mit drin hängen. Will nur wiederholen, Ivestment ist auch mit 50+1 möglich und in der Buli doch nicht ausgereizt. AC und Inter zeigen aus meiner Sicht die Schattenseiten deutlich.
Ich geb natürlich zu, dass das ein Thema ist, wo auch die grundsätzliche Positionen wie sich der Fußball entwickeln soll eine Rolle spielt. Da ist meine vielleicht eher konservativ.
Nun ja. Ich glaube halt nicht, dass die Investoren ohne großes Mitspracherecht investieren würden.
Bestes Bsp ist ja der Kühne(völlig außer Acht, ob er es wohl besser machen würde) . Hat immer wieder Geld reingepumpt, konnte aber kaum was dagegen machen, wie sie es verpulvert haben.
Das würde doch ein Investor, der deutlich mehr reinhauen würde garantiert nicht wollen.
Mir geht es auch nur um die Möglichkeit. Die Vereine die es nicht wollen, können es ja lassen und sich weiterhin an ihrer Tradition klammern.
https://www.hannover96.de/newscenter/new...96-ev.html
Wollte mal das Thema hervorkramen im Bezug auf den Investoreneinstieg.
Herrlich wie Hannover die DFL zerlegt. Bester Verein!
Hoffe, dass die Proteste noch lange gehen, so dass dieses Investoren Thema, welches wenig Mehrwert für die Liga bietet, auch ein jähes Ende findet und Watzke und Co. irgendwann vorm Fußballgott stehen und nach unten geschickt werden ;D