Saudi-Arabien: War das ein Eigentor?

[Klartext]

Ausgerechnet jetzt, wo man sich erst vor kurzem an Kurt Landauer erinnert hat, der sich gegen Diktatur und für Freiheit etc. eingesetzt hat, macht der FC ein "Freundschaftsspiel" in Saudi-Arabien. In dem Land an dem am vergangenen Freitag an dem Journalist/Blogger Raif Badawi weitere 50 Peitschenhiebe (von 1000!) vollstreckt werden sollten (neben 10 Jahre Haft). Dies wurde nur ausgesetzt, weil ein "Arzt" festgestellt hatte, dass die Wunden der letzten Peitschenhiebe noch nicht verheilt waren. Ich wundere mich schon und stelle mir die Frage, ob dies unter Hoeness auch möglich gewesen wäre. Nur des schnöden Mammons wegen scheint mir, will man beim FC Bayern anscheinend nichts davon hören und gibt damit die gleichen Nonsens wie Blatter wieder, dass der
Sport damit nichts zu tun hat. Dabei ist der FC doch keim armer Verein. Bei den 60ern könnte ich das noch verstehen. Aber auch da wünsche ich mir so was nicht.

Ich möchte gerne mal wissen, welche Meinung dazu hier im Forum besteht.
Interessiert das überhaupt einen? Bin gespannt.

[Dennis]

Komisch, vor einer Stunde erst habe ich dazu ein Beitrag über die BK-Facebookseite veröffentlicht. Hat dich das hier her geführt? Wie dem auch sei, herzlich Willkommen!
(Habe übrigens mal deinen Beitrag bearbeitet, aber keine Sorge, nur den Fehler in der Überschrift ausgebessert).

Ich finde es gut, dass unter uns Fans nicht alles, was der Verein macht, einfach hingenommen wird. Es ist mir zu billig, wenn man sagt, das der FC Bayern nicht für die Politik der Länder, die er besucht, verantwortlich ist. Ich würde mir wünschen, dass man schon im nächsten Jahr eine Alternative hat, wo man sein Trainingslager abhalten kann. Wirtschaftliche Interessen hin oder her, auf die paar Millionen, die für Freundschaftsspiele in Saudi-Arabien fließen, sollten wir auch verzichten können.

[Dremmler]

Sehr schwieriges Thema.

Aus meiner Sicht sollte man nicht freiwillig Partien in Ländern spielen, in denen elementare Freiheitsrechte systematisch missachtet und bestimmte Bevölkerungsgruppen und Minderheiten planmäßig diskriminiert werden werden. Eine andere Situation liegt freilich vor, wenn Sachzwänge bestehen, es sich etwa um Pflichtpartien handelt.

Als Fan bin ich enttäuscht darüber, dass der FCB sich der Idee, eine "globale Marke" zu werden, so sehr verschrieben hat, dass ein moralischer Standard oder eine eigene Haltung überhaupt nicht mehr zu erkennen sind. Von KHR habe ich - so sehr ich ihn als Spieler bewundert habe - nichts anders erwartet. Von Guardiola ebenso nicht.

[jaichdenke]

Jeder Hobby-Experte meint jetzt, aus jedem Fußballspiel ein Politikum zu machen. In erster Linie dient dieses Spiel nicht dem König sondern den Zuschauern, die sowas nahezu NIE geboten bekommen, eine Topmannschaft zu sehen.
Natürlich geht es auch (aus unserer Sicht) ums Geld aber sorry, es ist immernoch Fußball. Auch Katar kann ich voll und ganz nachvollziehen, ähnliche Gründe. Warum zum Teufel soll der FC Bayern Zeichen setzen, wenn es unsere Regierung oder selbst die selbsternannte Weltmacht aus den Vereinigten Staaten nicht gebacken bekommt? Das Thema gehört für mich in ein Polit-Forum und nicht in den Fußball. Der Fußball ist die falsche Instanz, um irgendwas zu "bewegen". Und wer glaubt dass die FIFA Gehör erhält, weil sie der berühmteste Verband im berühmtesten und beliebtesten Sport ist, der irrt sich.

Nennt mich naiv und sagt dass ich die Augen verschließe, aber ich will Fußball sehen. Gerne auf der ganzen Welt. Wenn man solche Spiele abschafft, bestraft man immer die falschen. Da kann man den Punkt Menschenrechte ja auch nochmal überdenken, ob man sich da so ganz konform verhält.

[Dennis]

Da dürften wir uns doch alle einig sein, in erster Linie wollen wir alle schönen Fußball sehen. Aber als "Hobby-Experte" finde ich es gut, wenn man auch mal Dinge kritisch hinterfragt. Und da sehe ich dann nun mal auch beim FC Bayern eine gewisse Verantwortung, die er mit dem bereisen von Katar nicht nachkommt.

[jaichdenke]

Da dürften wir uns doch alle einig sein, in erster Linie wollen wir alle schönen Fußball sehen. Aber als "Hobby-Experte" finde ich es gut, wenn man auch mal Dinge kritisch hinterfragt. Und da sehe ich dann nun mal auch beim FC Bayern eine gewisse Verantwortung, die er mit dem bereisen von Katar nicht nachkommt.

Welche Verantwortung denn bitte? Freiheitskämpfer? Man, das sind alles nur Leute, die Sport lieben. Und ob du es glaubst oder nicht, aber für Al Hilal, die mit Vollstreckungen nichts zu tun haben, war es sicherlich das Highlight ihrer Karriere geschweige für die Zuschauer.

Mit Hobbyexperten meine ich keine Menschen, die eine Meinung haben, sondern 2 Artikel lesen und plötzlich die Antwort auf alles haben. Siehe 'IS' oder Pegida, was da für Schwachmaten unterwegs sind und bloggen, weil sie mal nen Satz drüber gehört haben und plötzlich alles radikal verteufeln, ohne auch nur ansatzweise Ahnung zu haben.

[Jano]

Dann darf es Fußball künftig nur noch in Europa und in ein paar einzelnen Ländern auf anderen Kontinenten geben. Und auch da nicht überall.
Südafrika, Brasilien, Russland, Katar, China usw. , Da dürfen wir dann nicht mehr hin. Keine WM, keine Trainingslager, keine Freundschaftsspiele, kein Marketing.
Kurz: Zu hause einigeln.

[Liesel von Bayern]

Jeder Hobby-Experte meint jetzt, aus jedem Fußballspiel ein Politikum zu machen. In erster Linie dient dieses Spiel nicht dem König sondern den Zuschauern, die sowas nahezu NIE geboten bekommen, eine Topmannschaft zu sehen.
Natürlich geht es auch (aus unserer Sicht) ums Geld aber sorry, es ist immernoch Fußball. Auch Katar kann ich voll und ganz nachvollziehen, ähnliche Gründe. Warum zum Teufel soll der FC Bayern Zeichen setzen, wenn es unsere Regierung oder selbst die selbsternannte Weltmacht aus den Vereinigten Staaten nicht gebacken bekommt? Das Thema gehört für mich in ein Polit-Forum und nicht in den Fußball. Der Fußball ist die falsche Instanz, um irgendwas zu "bewegen". Und wer glaubt dass die FIFA Gehör erhält, weil sie der berühmteste Verband im berühmtesten und beliebtesten Sport ist, der irrt sich.

Nennt mich naiv und sagt dass ich die Augen verschließe, aber ich will Fußball sehen. Gerne auf der ganzen Welt. Wenn man solche Spiele abschafft, bestraft man immer die falschen. Da kann man den Punkt Menschenrechte ja auch nochmal überdenken, ob man sich da so ganz konform verhält.

Ich seh das ähnlich, bin aber auch gleichzeitig ziemlich zwiegespalten, was das Thema betrifft.
Einerseits würde ich mir wünschen, dass Länder wie Katar oder Russland sabotiert werden, andererseits seh ich das genauso wie jaichdenke. Wenn diese Sabotage stattfindet und solche Länder gemieden werden, juckt das die Regierung sicher weniger, als die Fans, für die so ein Trainingslager oder Testspiel eine Riesensache ist.
Kann mich speziell für das Trainingslager in Katar weder dafür noch dagegen aussprechen.
Was Katar als Austragungsort der WM betrifft, ist noch mal ne andere Nummer, wo ich eindeutig contra bin.

[Dennis]

Da dürften wir uns doch alle einig sein, in erster Linie wollen wir alle schönen Fußball sehen. Aber als "Hobby-Experte" finde ich es gut, wenn man auch mal Dinge kritisch hinterfragt. Und da sehe ich dann nun mal auch beim FC Bayern eine gewisse Verantwortung, die er mit dem bereisen von Katar nicht nachkommt.

Welche Verantwortung denn bitte? Freiheitskämpfer? Man, das sind alles nur Leute, die Sport lieben. Und ob du es glaubst oder nicht, aber für Al Hilal, die mit Vollstreckungen nichts zu tun haben, war es sicherlich das Highlight ihrer Karriere geschweige für die Zuschauer.

Mit Hobbyexperten meine ich keine Menschen, die eine Meinung haben, sondern 2 Artikel lesen und plötzlich die Antwort auf alles haben. Siehe 'IS' oder Pegida, was da für Schwachmaten unterwegs sind und bloggen, weil sie mal nen Satz drüber gehört haben und plötzlich alles radikal verteufeln, ohne auch nur ansatzweise Ahnung zu haben.

Warum immer diese Übertreibungen? Von Freiheitskämpfer hat doch jetzt keiner hier gesprochen, oder? Verantwortung in dem Sinne, da unser Verein mittlerweile über 250.000 Mitglieder umfasst und mindestens genauso viele Vorbilder hat.
Außerdem plustert man erst letztes Jahr die Geschichte um Landauer groß auf, um jetzt wieder ein bzw. 2 Länder zu bereisen, in denen z.B. ein Blogger für das kritisieren des Islams 1000 Peitschenhiebe und 10 Jahre Haft bekommt. Oder Leute hingerichtet werden. Oder Leute beim Bau von Stadien zahlreich zu Tode kommen oder, oder, oder.

Natürlich ist der FC Bayern nicht für die Politik in den Ländern verantwortlich, aber die viel zitierte Strahlkraft würde auch in der Beziehung einiges aussagen, wenn man für nächstes Jahr halt einfach ein neues Trainingslager sucht. Einfach, um zu zeigen, dass einem nicht egal ist, was in einem Land passiert, solange die wirtschaftlichen Interessen ausreichend befriedigt werden.

[Dennis]

Dann darf es Fußball künftig nur noch in Europa und in ein paar einzelnen Ländern auf anderen Kontinenten geben. Und auch da nicht überall.
Südafrika, Brasilien, Russland, Katar, China usw. , Da dürfen wir dann nicht mehr hin. Keine WM, keine Trainingslager, keine Freundschaftsspiele, kein Marketing.
Kurz: Zu hause einigeln.

Kurz: Kein kritisches hinterfragen mehr, der FC Bayern macht das schon alles richtig, sonst wäre es nicht der FC Bayern. Mia san Mia!