05.06 2015, 17:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.06 2015, 18:45 von Beobachter.)
(05.06 2015, 16:17)davidpollar schrieb: 1) hört doch endlich mal auf eine wm als Ausrede zu nehmen , nur weil es in den Medien und den expertenstammtischen immer wieder runtergebetet wurde. Was in der vergangenheit mal nach Weltmeisterschaften war, interessiert doch keine sau .. was zählt ist das hier und jetzt.. wir sind nicht die einzige Top Mannschaft deren Spieler eine wm gespielt haben . (Unser Triple hatten wir übrigens nach einer em geholt) ..ja es gibt sicher Beispiele ,wo es mal nach einem großen Turnier im Folgejahr nicht so lief wie gewünscht. Ebenso gibt es aber auch Fälle in denen es anders rum lief.
Dazu mal eine Anmerkung:
Die Bayern sind nun 50 Jahre in der Bundesliga. Davon lagen 25 Jahre (50%) nicht nach einer EM/WM, 13 Jahre nach einer WM (26%) und 12 Jahre nach einer EM (24%). Wenn man davon ausgeht, dass eine EM/WM keinen Einfluss auf die Performance hat, dann sollten die errungenen Titel einigermaßen gleichverteilt sein.
In dieser Zeit wurden 24x die Meisterschaft, 16x der DFB-Pokal und 7x ein Europapokal gewonnen: insgesamt 47 (wichtige) Titel.
Von diesen Titeln wurden 9 nach einer WM (19%), 14 nach einer EM (30%) und 24 (51%) nach Nicht-EM/WM-Jahren gewonnen. Man erkennt also, dass es eher wurscht ist ob vor der Saison kein Großereignis war - das trifft auf 50% der Zeit zu und 50% der Titel wurden gewonnen. Das was man erwarten würde. Interessanterweise "underperformen" wir gewöhnlich nach einer WM; "überperformen" aber nach einer EM. Hat das was mit dem Reiseaufwand zu tun oder sind WMs von den Bedingungen her schwieriger? Warum aber ist es nach einer EM besser als man erwarten könnte?
Noch interessanter wird es, wenn man das mal getrennt nach Wettbewerben betrachtet.
1) Meisterschaften
- 11 der 24 Meisterschaften entfielen auf Nicht-nach-EM/WM-Jahre. Das entspricht 46 % und liegt damit ganz leicht unter dem Erwartungswert (allerdings nicht dramatisch)
- in den 12 Post-EM-Jahren wurde die Meisterschaft dagegen 9 mal (!) gewonnen, also in 3 von 4 Fällen. Der Anteil an den Meisterschaften ist damit wesentlich höher als zu erwarten (9 von 24 = 38 %, obwohl nur 24% der Saisons Post-EM-Saisons waren)
- dagegen wurde in den 13 Post-WM-Jahren die Meisterschaft nur 4 mal (!) gewonnen. Der Anteil an den Meisterschaften ist entsprechend schlecht (4 von 24 = 17% statt der zu erwartenden 26%)
Dies zeigt sich auch in der durchschnittlichen Platzierung: nach einer EM durchschnittlicher Platz 1,67, nach einer WM 3,46, sonstige Zeit 2,64.
2) DfB-Pokal
Post-WM 3 (19%)
Post-EM 3 (19%)
sonstige Zeit 10 (62%)
Jahre nach einer EM/WM sind also in beiden Fällen tendenziell eine schlechte Zeit im Pokal Hier ist unsere Performance in der sonstigen Zeit überproportional gut.
3) Europapokal
Post-WM 2 (28,5%)
Post-EM 2 (28,5%)
sonstige Zeit 3 (43%)
Hier scheint es tendenziell nach EM und WM besser zu laufen als in den Jahren vor den Großereignissen (fehlt die Konzentration? Vorfreude?), wobei man den Unterschied aufgrund der sehr kleinen Fallzahlen nicht zu stark betonen sollte.
Fazit/tldr
Die Aussage "nach der WM/EM läuft es nun mal schlecht" trifft so nicht zu. Egal scheint es aber auch nicht zu sein.
Nach Großereignissen sind Chancen im Europapokal leicht höher als sonst, im DfB-Pokal dagegen spürbar niedriger. Kurioserweise scheinen die Chancen in der Meisterschaften nach einer EM besonders gut, anch einer WM aber besonders schlecht zu stehen, während die "Ausbeute" in der Zeit vor den Großereignissen der Erwartung entspricht.