Forums
RasenBallsport Leipzig e. V. - Druckversion

+- Forums (https://www.bayernkurve.de)
+-- Forum: Bayernkurve.de - Fußball (https://www.bayernkurve.de/forum-7.html)
+--- Forum: Bundesliga (https://www.bayernkurve.de/forum-15.html)
+--- Thema: RasenBallsport Leipzig e. V. (/thread-2935.html)



RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Lars_Tragl - 12.05 2014

@ dremmler:
Ist es nicht so, dass die DFL mit allerlei Ausnahmen und Aufweichungen viele Türen geöffnet hat, sich nun erstaunt gibt, dass da jemand hindurch will und krampfhaft nach einem Türsteher sucht, der "Ihr kommt hier nicht rein!" verkündet?

Tür 1: Werksclub
Das mag für Leverkusen als "Altfall" noch gelten. Für Wolfsburg schon nicht mehr, denn lediglich ein Vorgängerverein des VfL firmierte irgendwann in den 40ern des vergangenen Jahrhunderts tatsächlich als Werksverein. Jahrzehntelang hat sich VW einen Dreck um den VfL geschert. Dennoch wurde die Übernahme durchgewunken.
Unstrittig darf auch RB einen Firmenverein gründen.

Tür 2: Hoffenheim
Formal hält Hopp nur 49% an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Hopp über Strohmänner den Verein und damit die verbleibenden 51% kontrolliert.
Trotzdem wurde das Projekt durchgewunken.
Was Hopp recht ist, darf Mateschitz billig sein.

Tür 3: 50+1 Regel
Diese Regelung ist ohnehin nur ein Agreement ohne belastbare juristische Grundlagen. Zudem gilt sie nur für ausgegliederte Kapitalgesellschaften. Es ist das Versäumnis der DFL, keine Regelung für e.V.e getroffen zu haben.
Auch die von dir zitierte Lizenzierungsordnung nebst Anhängen beschreibt nur mit anderen Worten die Anforderungen, die das BGB an einen Verein stellt.
RB erfüllt sie unstrittig.

Tür 4: Logo
Wenn die DFL durch den Grundlagenvertrag mit dem DFB an dessen Entscheidungen gebunden ist und damit das Logo des LR Ahlen akzeptieren mußte, dann gilt das wohl auch noch heute. Eine Änderung des Vertrages in einschlägiger Hinsicht ist nirgendwo dokumentiert. Da der DFB das Logo von RB akzeptiert hat, sollte das für die DFL selbstverständlich sein.

Das Gebaren der DFL hinterläßt ein Geschmäckle, besonders mit Blick darauf, dass sich nun ein ausländischer Investor die bestehenden Lücken zu Nutze machen möchte. Noch dazu im Osten, wo man sich so viel Mühe gab, diesen nicht groß werden zu lassen. Nicht umsonst sind ja sämtliche Führungs- und Entscheidungsgremien der DFL mit Menschen aus den Gebrauchtbundesländern besetzt.
Das Geschäckle auszuräumen, ist Sache der DFL, nicht die von RB.


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Dremmler - 12.05 2014

(12.05 2014, 05:41)Hanna von und zu Bach schrieb: Die eh schon sehr hohe Abneigung gegen den Verein und ( da kann noch so viel gequasselt und rumgeeiert werden- auch gegen Leipzig und den Osten- alles andere ist unehrlich) wird mit dieser Lizenzdiskussion noch mal richtig befeuert und wird zu großen Hürden und früher oder später auch zur Radikalisierung gegen RB Leipzig führen.

Und genau da liegt der aus meiner Sicht ein wesentlicher Denkfehler. Kein Entscheidungsträger der DFL hat etwas gegen die Stadt Leipzig oder "den Osten". Die wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, einen so großen Markt unbeackert zu lassen (Leipzig hat >500.000 Einwohner, Halle mit >200.000 gleich nebendran). Möglicherweise äußern sich irgendwelche kleingeistigen Fans anderer Klubs in Internetforen gegen die Stadt oder "den Osten", aber die haben nicht über die Lizenzierung zu entscheiden.

Bei der DFL löst der Anschein, es werde die 50+1-Regel unterlaufen, Unbehagen aus. Nur deshalb gibt es die Streiterei. Bei einem "RB Kassel" oder "RB Kiel" gäbe es genau dieselbe Diskussion.

Ich verstehe den Ärger der Leipziger, wenn sie nun die Chancen auf Zweitligafußball schwinden sehen. Nun aber die "Ost-West-Karte" auszuspielen und dden Grund in einer vermeintlichen Benachteiligung des Ostens zu suchen, ist verlogen und dumm. Und das Problem sind Fans die sich gar nicht die Mühe machen, den Streit um 50+1 nachzuvollziehen und das Problem zu verstehen, sondern ohne hinreichende Sachkenntnis "Ungerechtigkeit" brüllen.

Es gibt gute Argumente gegen 50+1. Aber man sollte in der Diskussion um RB Leipzig dann so ehrlich sein, den Frust gegen 50+1 zu richten und nicht irgendjemandem zu unterstellen, er habe eine Abneigung gegen die Stadt Leipzig oder "den Osten".


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Hanna von und zu Bach - 12.05 2014

Die Dummheit, die Du hier zu verteilen Dich ereiferst, gilt mit Sicherheit auch für alle, die Gerechtigkeit und Regeln für alle brüllen.
Also komm mal wieder runter und verteile hier nicht Ratschläge und meine selber die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Natürlich ist es dr DFL schnurz wurscht piepe, was den Osten betrifft.
Hauptsache die in DFL verlieren nicht ihr Gesicht.

Und diese Interessenvereinigung wird hier in vielen Dingen klein bei geben müssen, weil es auch Osten was zu verdienden gibt.
Deshalb werden sie sich nicht mit allen Schikanen durchsetzen und Leipzig trotzdem in Liga 2 spielen.
Drücke Leipzig die Daumen, dass die Riesenchance nicht durch irgendwelche hirnamputierzen Sturköpfe auf beiden Seiten kaputt gemacht wird.


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Dremmler - 12.05 2014

(12.05 2014, 10:22)Lars_Tragl schrieb: @ dremmler:
Ist es nicht so, dass die DFL mit allerlei Ausnahmen und Aufweichungen viele Türen geöffnet hat, sich nun erstaunt gibt, dass da jemand hindurch will und krampfhaft nach einem Türsteher sucht, der "Ihr kommt hier nicht rein!" verkündet?

Die 50+1-Regel ist löchrig. Aber was ist die Alternative?

Die große Streitfrage, bei der es kein "richtig" und kein "falsch" gibt, ist doch Folgende: Möchte man die Übernahme von Betriebsgesellschaften durch Investoren einschränkungslos zulassen und damit englische und französische Verhältnisse schaffen?

Du hast augenscheinlich keine Bedenken und hättest das Argument auf deiner Seite, dass in England und Frankreich der Ligabetrieb mit starbesetzten Teams glänzt und der Profifußball in diesen Ländern bislang nicht zu Grabe getragen werden musste. Ich komme eher aus der Ecke der Traditionalisten und befürchte den Untergang des Abendlandes.

Zitat:Tür 1: Werksclub
Das mag für Leverkusen als "Altfall" noch gelten. Für Wolfsburg schon nicht mehr, denn lediglich ein Vorgängerverein des VfL firmierte irgendwann in den 40ern des vergangenen Jahrhunderts tatsächlich als Werksverein. Jahrzehntelang hat sich VW einen Dreck um den VfL geschert. Dennoch wurde die Übernahme durchgewunken.
Unstrittig darf auch RB einen Firmenverein gründen.

Es gab die "Lex Leverkusen/Wolfsburg". Demnach konnte ausnahmsweise von 50+1 abgewichen werden, wenn ein Unternehmen zum Stichtag 1.Januar 1999 bereits mehr als 20 Jahre den Mutterverein ununterbrochen und erheblich gefördert hat.
Die "Lex Leverkusen/Wolfsburg" ist auf Betreiben von Martin Kind (Hannover) von dem Ständigen Schiedsgericht vor einigen Jahren insofern gekippt worden, als der Stichtag entfallen ist.

Im Ergebnis käme also auch die RedBull GmbH in den Genuß der Ausnahmeregelung, wenn sie bei RB Leipzig über 20 Jahre hinweg ununterbrochen am Ball bliebe. Die Stimmverhältnisse bei einer (noch zu gründenden) Betriebsgesellschaft könnten dann abweichend von der 50+1-Regel ausgestaltet werden.

Zitat:
Tür 2: Hoffenheim
Formal hält Hopp nur 49% an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Hopp über Strohmänner den Verein und damit die verbleibenden 51% kontrolliert.
Trotzdem wurde das Projekt durchgewunken.
Was Hopp recht ist, darf Mateschitz billig sein.

Du bringst da offensichtlich etwas durcheinander. An der TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH hält der Mutterverein (TSG 1899 Hoffenheim e.V.) 51%. Der Verein hat nahezu 6.000 Mitglieder. Da kann man nichts über "Strohleute" kontrollieren. Wenn die Mitglieder eines Tages einen Vorstand wählen, der sich offen gegen Hopp positioniert, dann ist das so.

Das Problem bei Hoffenheim liegt auf einer anderen Ebene. Die 50+1-Regel legt nur die Stimmverhältnisse fest, regelt aber nicht die Kaptialbeteiligung. So hält Hopp wohl >90% des Gesellschaftskapitals der GmbH. Faktisch führt das dazu, dass Hopp mit einem Ausstieg den Laden plattmachen kann. Infolgedessen hat seine Stimme besonderes Gewicht. Andererseits ist das bei jedem Dorfverein und einem klassischen Sponsoring auch nicht anders.


Zitat:Tür 3: 50+1 Regel
Diese Regelung ist ohnehin nur ein Agreement ohne belastbare juristische Grundlagen. Zudem gilt sie nur für ausgegliederte Kapitalgesellschaften. Es ist das Versäumnis der DFL, keine Regelung für e.V.e getroffen zu haben.
Auch die von dir zitierte Lizenzierungsordnung nebst Anhängen beschreibt nur mit anderen Worten die Anforderungen, die das BGB an einen Verein stellt.
RB erfüllt sie unstrittig.

50+1 ist nicht "nur ein Agreement", sondern ist Bestandteil der Lizenzierungsordnung der DFL. Selbstverständlich gibt es eine juristische Grundlage, denn die DFL kann sehr wohl Regeln setzen, nach denen der Ligabetrieb organisiert wird.

Für Vereine hat man in der Lizenzierungsordnung keine der 50+1-Regel vergleichbare Regelung getroffen, da man als Lizenzverein stets nur den uneingeschränkt mitgliederoffenen Sportverein klassischer Prägung im Blick hatte. Dort kann sich schon definitionsgemäß niemand eine (feste) Stimmenmehrheit festschreiben lassen, da stets die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des Vereins die Geschicke im Grundsatz bestimmt (nämlich in regelmäßigen Zeitabschnitten durch die Wahl eines Vorstandes - und die Möglichkeit zur Abberufung desselben).
Dass nun jemand daherkommt und einen Exklusivverein mit handverlesenen Mitgliedern schafft, hat man wohl kaum vorhergesehen.

Nur am Rande: Die Rahmenbedingungen an die Satzung eines Lizenzvereins gemäß Anhang III zu Lizenzierungsordnung gehen deutlich über die (schmalen) Vorgaben des BGB hinaus. Dass Du nunmehr postulierst, RB Leipzig erfülle diese Voraussetzungen "unstrittig", überrascht mich einigermaßen. Liegt Dir die Satzung vor?

Zitat:Tür 4: Logo
Wenn die DFL durch den Grundlagenvertrag mit dem DFB an dessen Entscheidungen gebunden ist und damit das Logo des LR Ahlen akzeptieren mußte, dann gilt das wohl auch noch heute. Eine Änderung des Vertrages in einschlägiger Hinsicht ist nirgendwo dokumentiert. Da der DFB das Logo von RB akzeptiert hat, sollte das für die DFL selbstverständlich sein.

Es gab insofern eine Bindung, als dass Ahlen durch den DFB mit eben diesem - nicht beanstandeten - Wappen zum Lizenzspielbetrieb für die 2. Liga zugelassen worden war. Nach Gründung der DFL wäre es rechtlich nicht unproblematisch gewesen, diese Entscheidung zu revidieren.

Bei RB Leipzig sieht es anders aus. Die DFL ist allein zuständig für die Lizenzierung für den Spielbetrieb in der 1. und der 2. Bundesliga. Diese Entscheidung trifft die DFL nach eigener Prüfung. Ob der DFB zuvor für die unteren Ligen etwas beanstandet hat oder nicht, ist für die DFL nicht maßgeblich.

Und nochmals: Es gibt keinen Anspruch auf Gleichbehandlung im Unrecht.

Zitat:Das Gebaren der DFL hinterläßt ein Geschmäckle, besonders mit Blick darauf, dass sich nun ein ausländischer Investor die bestehenden Lücken zu Nutze machen möchte. Noch dazu im Osten, wo man sich so viel Mühe gab, diesen nicht groß werden zu lassen. Nicht umsonst sind ja sämtliche Führungs- und Entscheidungsgremien der DFL mit Menschen aus den Gebrauchtbundesländern besetzt.
Das Geschäckle auszuräumen, ist Sache der DFL, nicht die von RB.

Blödsinn, mach Dich bitte sachkundig.

Zum einen solltest Du vergegenwärtigen, dass die Gremien der DFL sich zum großen Teil aus von dem Ligaverband ("Die Liga - Fußballverband e.V.") entsandten Personen zusammensetzen. Im Ligaverband sind auch die Bundesligaklubs aus den neuen Bundesländern Mitglied. Möglicherweise ist aber das Gewicht dieser vereine aufgrund der relativen sportlichen Erfolgslosigkeit (keine Erstligaklub) nicht so groß wie das andere Klubs.

Zum anderen ist die von Dir aufgestellte Behauptung, sämtliche Führungs- und Entscheidungsgremien der DFL seien mit Menschen aus "Gebrauchtbundesländern" besetzt, auch tatsächlich unrichtig. Denn Ulrich Lepsch (Cottbus) ist Mitglied des Aufsichtsrats der DFL. Davon abgesehen ist die Bezeichnung "Gebrauchtbundesländer" deutlicher Ausdruck eines Ressentiments und zeigt auf, wessen Geistes Kinde Du bist.


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Lars_Tragl - 12.05 2014

Dremmler, toll, dass du in die Lepsch-Falle getappt bist. Es ist nämlich der Treppenwitz schlechthin, dass ausgerechnet ein schwäbischer Sparkassenvorstand den Quoten-Ossi mimt.


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Dremmler - 12.05 2014

(12.05 2014, 14:48)Lars_Tragl schrieb: Dremmler, toll, dass du in die Lepsch-Falle getappt bist. Es ist nämlich der Treppenwitz schlechthin, dass ausgerechnet ein schwäbischer Sparkassenvorstand den Quoten-Ossi mimt.

Jetzt wird es aber wirklich abenteuerlich. Wann sind denn die von Dir angelegten Kriterien an die Besetzung von Posten in der DFL ohne Benachteiligung der Vereine aus den neuen Bundesländern erfüllt, wenn die Eigenschaft als Präsident des FC Energie Cottbus nicht genügt?

Muss jemand in den neuen Bundesländern geboren sein? Oder muss er dort sozialisiert worden sein? Genügen die Kinderjahre oder muss auch die junge Erwachsenenzeit dort verbracht worden sein? Vielleicht muss ferner die bisherige Berufstätigkeit dort unterbrechungslos ausgeübt worden sein? Schaden längere Urlaube oder berufsbedingte Abwesenheitszeiten?

Ich hätte nicht gedacht, dass mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung derart dämliche Diskussionen geführt werden. Der Mann ist von dem Ligaverband als Präsident des Cottbuser Klubs in den Aufsichtsrat entsandt worden. Nun weiterhin zu behaupten, es gebe keine Vertreter aus den neuen Bundesländern in den wichtigen Gremien der DFL, ist absurd.


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - DerKölner - 15.05 2014

So, es geht weiter:

In seiner Sitzung am Donnerstag beschäftigt sich der Lizenzierungsausschuss der DFL mit dem bereits zweiten Einspruch des Kubs. Der erste war abgelehnt worden, eine finale Entscheidung wird spätestens bis zum 28. Mai fallen. Es geht unter anderem um ein neues Vereinslogo, eine vom Geldgeber unabhängigere Besetzung der Führungsgremien sowie geringere Hürden für neue Mitglieder.

http://www.transfermarkt.de/de/lizenzstreit-rb-leipzig-chef-mateschitz-kompromissbereit/news/anzeigen_159847.html


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Dennis - 15.05 2014

Lizenz für die 2. Liga erhalten, muss man dann jetzt wohl so akzeptieren Angel


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Hanna von und zu Bach - 15.05 2014

(15.05 2014, 16:19)Dennis schrieb: Lizenz für die 2. Liga erhalten, muss man dann jetzt wohl so akzeptieren Angel

Hä, hä, hä, jetzt kanns nicht mehr verhindert werden.
Auf gehts, wir sehen uns in einem Jahr!!!
Brauseklub gegen Bayern, i ward närrisch!


RE: RasenBallsport Leipzig e. V. - Dennis - 15.05 2014

Gibt schlimmere Nachrichten, also Glückwunsch Tongue